GSB 7.1 Standardlösung

Chronik der Mittelrhein-Klinik

Von der Kur neben einer Mineralquelle zur ganzheitlichen psychosomatischen Reha

Salzig, früher Salisso genannt, verdankt seinen Namen dem salzhaltigen Wasser seiner Thermen, deren heilsame Wirkung schon zur Römerzeit bekannt war. Bis ins 19. Jahrhundert holten die Bewohner der Umgebung das Wasser der „Salzborn“ genannten Mineralquelle für ihre Kranken aus einem Brunnen auf versumpften Wiesen. Gemäß der damaligen Analyse handelte es sich bei dem Salzbornwasser um einen alkalisch-salinischen Säuerling, der wegen des nicht enthaltenen Eisens lange Zeit abgefüllt aufbewahrt werden konnte. Weiterhin wirkte der hohe Gehalt an schwefelsaurem Natron (Glaubersalz) abführend.

Private Kuranlage zum Jahrhundertwechsel

Im Jahr 1891 übernahm Theodor Hoffmann, ein ostpreußischer Hauptmann a. D., den Betrieb der Mineralquelle. Er kaufte bis zu 600 Einzelparzellen auf, um einen gewissen Grundbesitz für die Anlage eines Kurparks und der notwendigen Bauten zu sichern. Bei der Trockenlegung der Sümpfe wurde festgestellt, dass es sich um zwei Quellen handelte: aus der einen sprudelte Süßwasser, aus der anderen Wasser mit enorm hohem Salzgehalt.

Nach der Erschließung der Quellen „Salzborn“ und „Sanitas“ begann Hoffmann mit dem Bau eines Verwaltungsgebäudes. Für die Kurgäste entstanden ein Kurhaus mit Speisesaal, ein Badehaus für die Anwendungen, zwei Pavillons als Brunnen- und Musiktempel, eine Trink- und Wandelhalle sowie ein Kaffeehaus.

Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs diente das Kurhaus als Lazarett und ging nach Kriegsende 1945 an die Franzosen über.

Staatliche Kurklinik nach dem zweiten Weltkrieg

Im Dezember 1955 wurde das ehemalige „Heilbad Salzig“ von der damaligen LVA (Landesversicherungsanstalt Rheinland-Pfalz, heute Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz) aufgekauft. Nach einigen notwendigen Umbauten und Renovierungen konnten 1956 die ersten Patienten für Leber- und Stoffwechselerkrankungen aufgenommen werden.

Die Indikation wandelte sich bis in die 70er Jahre hin zu Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Ende der 80er Jahre ermöglichten großflächige Baumaßnahmen über fünf Jahre erstmalig die Belegung von 178 Betten. Seit 1992 trägt die „Mittelrhein-Klinik Bad Salzig“ ihren heutigen Namen.

Neue Indikation: Psychosomatik

Im Jahr 2005 wurde das Indikationsspektrum durch die Psychosomatische Medizin erweitert, hier stehen Angststörungen, Depressionen und AD(H)S im Erwachsenenalter im Mittelpunkt.

Eine weitere Anpassung des medizinischen Angebots erfolgte im Jahr 2009: Die sogenannte Psychoonkologische Rehabilitation. Krebspatienten sind oft schweren psychischen Belastungen ausgesetzt. Neben der medizinischen Versorgung stehen darüber hinaus in der Psychoonkologie die psychischen, sozialen und sozialrechtlichen Folgen und Probleme einer Krebserkrankung im Blickfeld.

Im Oktober 2011 hat die Mittelrhein-Klinik ihren gastroenterologischen Schwerpunkt aufgegeben und war bis 2017 Fachklinik für Psychosomatische und Onkologische Rehabilitation. Seit 2018 ist die Klinik rein psychosomatisch ausgerichtet. Heute ist die Mittelrhein-Klinik mit ihren 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein wichtiger Standortfaktor für Boppard und Bad Salzig.

Gebäude in der Landschaft Die Klinik um 1970 Die Klinik um 1970. Die Gebäudeteile liegen auseinander. Quelle: Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz.

Ausblick: Neues Gebäude sichert Standort

Aktuell baut die Deutsche Rentenversicherung ein neues Gebäude mit begrüntem Innenhof in einer flächensparenden, kompakten Bauweise. Es ist barrierefrei und erfüllt hohe Energiestandards. Auf einer Nutzfläche von rund 3.100 Quadratmetern stehen künftig 106 Betten zur Verfügung, wodurch eine Gesamtkapazität von 195 Betten erreicht wird. Das neue Karree ersetzt veraltete Gebäudeteile aus den 1950er Jahren, die einen wirtschaftlichen Klinikbetrieb auf Dauer nicht mehr zulassen.

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