Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Kreativ sein, tut gut.
In unserer Kunsttherapie können Sie wählen zwischen malen, zeichnen oder arbeiten mit Ton oder Speckstein. Sie können sich spielerisch ausprobieren und Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Dazu brauchen Sie keine Vorkenntnisse. Schon mancher Patient hat hier ein neues Hobby entdeckt und war überrascht von bisher unentdeckten Fähigkeiten.
Schaffen Sie etwas mit Ihren Händen und erfahren Sie, wie viel positive Energie das bei Ihnen freisetzt und wie es Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden stärkt. Unsere Kunsttherapie hilft Ihnen, eigene Wünsche und Bedürfnisse besser auszudrücken und gleichzeitig Abstand zu gewinnen.
Von neuentdeckten Kraftquellen und Selbstvertrauen können Sie auch nach der Reha profitieren.
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Kreativ sein, tut gut.
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Kreativ sein, tut gut.
Kunsttherapeutin Susanne Wagner berichtet von ihrer Arbeit
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Susanne Wagner ist Kunsttherapeutin in der Mittelrhein-Klinik.
Für wen eignet sich Kunsttherapie?
Kunsttherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, welches bei Menschen mit psychischen Problemen, aber auch körperlichen Erkrankungen ergänzend eingesetzt wird. In der Rehabilitation findet sie unter anderem Anwendung bei Depressionen, chronischen und somatischen Erkrankungen und begleitet bei biografischen Krisen. Durch das künstlerische Tun werden regenerative Kräfte gestärkt, die bei Erschöpfung und Burnout aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Man braucht keine künstlerischen Vorkenntnisse. Die Kunsttherapie ist für jeden geeignet der bereit ist, sich auf den kreativen Prozess einzulassen.
Wie läuft die Kunsttherapie ab?
In erster Linie steht in der Kunsttherapie in der Mittelrhein-Klinik die Aktivierung von Ressourcen und die Stärkung der eigenen seelischen Widerstandskraft - auch Resilienz genannt - im Fokus, was zum Erhalt der Gesundheit beiträgt.
Genau hinschauen, sein Tempo verringern, zur Ruhe kommen: Die Kunsttherapie bietet die Möglichkeit, im geschützten Raum neue (Verhaltens-) Wege auszuprobieren. Die Arbeit im Freien lässt Naturbeobachtung zu, beispielsweise im Atrium oder im klinikeigenen Park. Aspekte der Achtsamkeit fließen mit ein: Der Fokus wird auf das gerichtet, was schon da ist, was möglich ist.
Mit welchen Materialien/Techniken wird gearbeitet?
In der ersten Stunde werden den Teilnehmenden die unterschiedlichen Materialien vorgestellt. Jeder kann wählen, mit welchem Material er beginnen möchte. Möglich sind zum Beispiel Farben wie Aquarell, Pastellkreide und Acrylfarben (Collage), Drucktechniken, das Zeichnen mit Kohle und Bleistift sowie das plastisch-skulpturale Arbeiten mit Ton und Speckstein. Das Material soll zum Experimentieren anregen, ohne gleich ein Thema haben zu müssen.
Kann man sich z.B. wöchentlich etwas Neues aussuchen?
Jeder Therapieprozess ist ein anderer und erfordert zugleich ein kreatives Einlassen seitens der Kunsttherapeutin. So kann sich beispielsweise eine Patientin oder ein Patient im gesamten Verlauf der Kunsttherapie mit einem Speckstein beschäftigen, dadurch in eine tiefere Reflektion kommen und lösungsorientiert an seinem Thema arbeiten.
Ein anderer probiert unterschiedliche Materialien aus, findet durch das künstlerische Arbeiten neue Wege zur Entspannung und entdeckt damit eine wertvolle Ressource, die zu Hause weitergeführt werden kann.
Die Entscheidung, welcher Weg gewählt wird, liegt immer allein beim Schaffenden und wird stets wertfrei betrachtet.
Indikative Kunsttherapiegruppen, wie beispielsweise die der Psychoonkologie, arbeiten themenzentriert. Hier wird gemeinsam zu einem Thema gearbeitet - einzeln oder in Partnerarbeit. Im Anschluss gibt es eine gemeinsame Reflektionsrunde. Im Gespräch entwickeln sich so wertvolle Impulse, vor allem auch im gegenseitigen Austausch der Patientinnen und Patienten, die ähnliche Lebens- und Leidenswege haben.
Wie genau hilft Kunsttherapie bei psychosomatischen Erkrankungen?
Die Kunsttherapie bietet eine Ausdrucksform jenseits der Sprache. Spielerisch und frei von Wertung, kann über das Malen und Plastizieren die eigene Gefühls- und Gedankenwelt entdeckt und entfaltet werden.
Bei der kreativ-aktiven Auseinandersetzung mit persönlichen Themen und Krankheitsprozessen wird der Mut zum eigenen Ausdruck gestärkt, der Kreative erlebt sich als selbstwirksam.
Die Patientinnen und Patienten können im Gespräch mit uns Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten mögliche Bedingungen für die Entstehung von Störungen oder Erkrankungen erkennen und gemeinsam Bewältigungsstrategien erarbeiten. Wir begleiten die Patientinnen und Patienten, regen an, ermutigen und unterstützen im Prozess. Durch Experimentieren, Suchen, Finden, Verwerfen, Wagen, Entwickeln und Erneuern können innere Blockaden gelöst und somit neue Wege im Denken, Fühlen und Handeln sichtbar werden - Veränderung wird möglich.
Das, was im Bildnerischen sowie Plastischen entwickelt wird, kann zugleich auf das Alltagsleben übertragen werden, was somit den Handlungsspielraum erweitert und bereichert. Eigene Kräfte werden mobilisiert und gestärkt. Körper, Seele und Geist können zu einer neuen Balance gelangen.